Fokus Sammlung: Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen – früheste Werke
Mehrfarbig, großformatig, vielschichtig, ausdrucksstark! Jörg Immendorffs sich auf die
deutsche Zeitgeschichte beziehender Linolschnitt »Café Deutschland gut« von 1983 (181 x
230 cm) ist eines der ersten Werke, die im Gründungsjahr der Städtischen Galerie 1989
angekauft wurden. Da seit der Wende zum 20. Jahrhundert Linoleum produzierende
Industrie in Bietigheim ansässig war, wurde der künstlerische Linolschnitt – neben der
regionalen Kunst – Sammelschwerpunkt der Galerie. Mittlerweile ist der einzigartige Bestand
auf Linolschnitte von mehr als 300 Künstler*innen angewachsen und bietet einen
repräsentativen Querschnitt von 1900 bis heute mit Arbeiten von Gabriele Münter und
August Macke über Pablo Picasso und Henri Matisse bis hin zu Philipp Hennevogl und Uta
Zaumseil. Alle drei Jahre wird zudem der Wettbewerb »Linolschnitt heute« ausgeschrieben,
bei dem inzwischen jedes Mal mehr als 500 Bewerbungen aus aller Welt eingehen. Der
Grafikpreis hat einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass sich diese Technik neben
dem Holzschnitt gleichrangig als künstlerische Hochdrucktechnik etabliert hat.